Seminarkurs der Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen Donaueschingen beschäftigt sich mit fairem Handel in der Praxis - Verkauf am Donaueschinger Weihnachtsmarkt


Linkes Bild: Auch das gehört zur Arbeit eines Händlers: Wirtschaftsgymnasiasten etikettieren ihren eigens importierten Kaffee mit dem selbst entworfenen Logo und freuen sich bereits jetzt auf dessen Vertrieb
Rechtes Bild: Gruppenbild - Der Seminarkurs des Wirtschaftsgymnasiums setzte fairen Handel in der Praxis um und vertreibt nun Perusco-Kaffee in Donaueschingen.

 

Rohkaffee direkt beim Bauern in Peru kaufen und in Donaueschingen vermarkten – geht das? Das Ergebnis nach einem Jahr Arbeit zeigt, dass die Schüler der Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen dieses schwierige Projekt sehr wohl meistern konnten: Das Endprodukt der Schülerfirma heißt „Perusco“ und wird jetzt verkauft.

Ursprung des Projekts war der Kontakt zum Förderverein Villa Milagrosa, der vor über zehn Jahren von ehemaligen Schülern des Wirtschaftsgymnasiums gegründet wurde und eine Schule sowie ein Ökologieprojekt in Peru betreibt. Da, so die Organisation, der Export im herkömmlichen Kaffeegewerbe fest in der Hand der Zwischenhändler sei und diese wiederum von den großen Röstereien nur den relativ niedrigen Weltmarktpreis erhielten, bleibe für die örtlichen Kaffeebauern wenig Gewinn übrig.

Das Wissen um diese Zustände brachte den betreuenden Lehrer Stefan Bader auf die Idee, einen Seminarkurs zu diesem Thema zu initiieren, wobei er die Schüler vor große Herausforderungen stellte. So mussten sie beispielsweise bei mehreren großen Speditionen Anfragen stellen, bis sich mit TCA schließlich ein guter Partner fand, der den kompletten Transport organisierte. Darüber hinaus besprachen die Schüler die Zollabwicklung mit der Generalzolldirektion in Dresden. Um zudem aus der Rohware guten Café Crème zu machen braucht es einen guten Röster, der sein traditionelles Handwerk versteht. Hier fanden die Schüler viel Unterstützung bei Helmut Scholl von „DonauCaffee“ sowie Klaus Langen von „Langen Kaffee“.

„Unterm Strich sollen alle profitieren“, resümiert Stefan Bader. „Die Kaffeebauern, die einen gerechten Preis für ihre Arbeit erhalten, die Schüler, die viel über Globalisierung und Fairen Handel lernen und natürlich die Kunden, die einen guten Kaffee mit Mehrwert in der Tasse haben.“

Info:
In der Region Alto Mayo im peruanischen Hochland wächst qualitativ hochwertiger ArabicaKaffee. Die Bauern, die ihn ökologisch anbauen, sind den Mitgliedern von Villa Milagrosa persönlich bekannt.So wird beispielsweise auf Pestizide verzichtet, schonend mit Wasser umgegangen oder bei der Bepflanzung der Fläche auf Diversität geachtet.
Für den Vertrieb setzen die Schüler auf eine Mischung aus Direktvertrieb an der Schule und im Bekannten- und Freundeskreis, auf den örtlichen Einzelhandel, u.a. Edeka Weißmann in Brigachtal sowie auf den Onlineshop perusco.de. Interessenten könnten sich auch direkt über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden. Am kommenden Wochenende kann man Perusco am Donaueschinger Weihnachtsmarkt am Stand von Villa Milagrosa kaufen. 500g „Ganze Bohne“ oder „Filterfein gemahlen“ werden hier zum Preis von 9 Euro angeboten.