Preisverleihung durch Umwelt- und Kultusministerium in Stuttgart

Perusco heißt der Kaffee, den die Schüler des Wirtschaftsgymnasiums Donaueschingen direkt von peruanischen Bauern importieren, rösten und in Donaueschingen verkaufen. Nachhaltigkeit zieht sich durch die gesamte Lieferkette. Dafür wurde die Schülergenossenschaft nun von Staatssekretär Dr. Andre Baumann vom Umweltministerium ausgezeichnet. Staatssekretär Volker Schebesta vom Kultusministerium richtete ebenfalls ein Grußwort an die sechs Gewinnerteams. Im Festvortrag vor den Preisträgern und ausgezeichneten WIN – Charta - Unternehmern unterstrich der bekannte Wissenschaftler und Buchautor Prof. Dr. F.J. Radermacher den engen Zusammenhang von Bildung, Wissenschaft und Nachhaltigkeit für eine Welt mit Zukunft..

Preisübergabe
von links nach rechts: Meryem Demir, Lisa Koliska, Frank Liebetanz (Schulleiter KHS), Vanesa Curcic, Stefan Bader, Walter Wöhrlin, Celina Homa, Jan Gnädinger, Maike Jäggle, Niklas Kramer, Dr. Andre Baumann (Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft). Bild: Benno Baumann

Bereits vor über zehn Jahren gründeten ehemalige Schüler des Wirtschaftsgymnasiums den Förderverein Villa Milagrosa, der eine Schule sowie ein Ökologieprojekt in Peru betreibt. Die jahrelange Unterstützung der KHS Donaueschingen mündete nun in ein vollkommen neues Projekt.

Kaffee wird sonst von großen Konzernen teils mit fragwürdigen Methoden importiert und vermarktet. Die Schüler der KHS wollten das besser machen – wenn auch im kleinen Maßstab. 

Die Region Alto Mayo im peruanischen Hochland ist ein hervorragendes Arabica-Anbaugebiet. Trotzdem fällt es den dortigen Kaffeebauern schwer, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ein großer Teil der Einnahmen wird für Pestizide ausgegeben. Der Export ist fest in der Hand der Zwischenhändler, die wiederum von den großen Röstereien nur den relativ niedrigen Weltmarktpreis erhalten. So bleibt für die örtlichen Kaffeebauern wenig übrig.

Hier setzt das Donaueschinger Projekt an. Nach einer Schulung durch das Ökologieprojekt Permaverde stellten die Kaffeebauern auf ökologische Anbaumethoden um, wodurch die umliegende Natur geschützt wird und ein hochwertigeres Produkt entsteht. Dies gelingt, indem man bewusst auf Pestizide verzichtet, schonend mit Wasser umgeht oder bei der Bepflanzung der Fläche auf Diversität achtet.

Die Schüler verglichen zahlreiche Speditionsangebote und organisierten die Zollabwicklung mit der Generalzolldirektion in Dresden. Um aus der Rohware guten Café Crème zu machen braucht es einen guten Röster, der noch handwerklich rösten kann. Hier fanden die Schüler viel Unterstützung bei Helmut Scholl von Donau Caffee sowie Klaus Langen von Langen Kaffee.

Für den Vertrieb setzen die Schüler auf eine Mischung aus Direktvertrieb an der Schule und im Bekannten- und Freundeskreis, auf den örtlichen Einzelhandel sowie auf den eigens programmierten Onlineshop.   

Unterm Strich sollen alle profitieren: Die Kaffeebauern, die einen gerechten Preis für ihre Arbeit erhalten, die Schüler, die viel über Globalisierung und Fairen Handel lernen, und natürlich die Kunden, die einen guten Kaffee mit Mehrwert in der Tasse haben.

  

Perusco ist ein Projekt der Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen Donaueschingen unter dem Dach der Schülergenossenschaft KHS Mensa eSG, die seit Jahren erfolgreich die schuleigene Mensa betreibt. Dabei findet sich der Genossenschaftsgedanke sowohl auf Seiten der peruanischen Kooperative als auch auf Seiten der deutschen Schülergenossenschaft wieder. Unternehmerisches Handeln im Sinne von Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung wird hier gelebt. Begleitet wird die Schülergenossenschaft von der Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau. Infos unter  perusco.de und khs-ds.de 

Artikel im Südkurier

Artikel im Schwarzwälder Bote

Artikel in der Badischen Zeitung